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VHS-Seminar: „Edle Wilde“ und „Rote Brüder“. Das deutsche Indianerbild von der Romantik bis zur Gegenwart. VHS Berlin-Reinickendorf
01/11/2011 @ 00:00
Nirgendwo auf der Welt scheint die Anteilnahme am Schicksal der „Roten Brüder“ so stark wie zwischen Zugspitze und Kap Arkona. Seit dem 19. Jahrhundert prägen romantische Vorstellungen das Bild der indigenen Bevölkerung Nordamerikas. J. W. v. Goethe und seine Zeitgenossen zeigten sich begeistert von James F. Coopers Lederstrumpf-Erzählungen und vergossen Tränen um den „letzten Mohikaner“.
Karl Mays Winnetou wurde zum Edlen Wilden der Deutschen schlechthin und zur Traumprojektion von Generationen. In der Weimarer Republik und im NS versuchte man, den Freiheitskampf der Indianer politisch zu instrumentalisieren. Waren es nach 1945 in der Bundesrepublik besonders die Karl-May-Filme und Naturbühnenspektakel, die Bilder vom „edlen Wilden“ produzierten, entstanden in der DDR, wo der fabulierfreudige Sachse lange als Unperson galt, eine eigene Indianer-Literatur und -Filme. Inzwischen ist es vor allem indianische Spiritualität, die Menschen in ihren Bann zieht.
Re2211-H PD Dr. Thomas Kramer
14 – 16.15 Uhr
Tegel-Center, Buddestr. 21
Raum 406
VHS Berlin-Reinickendorf,
Fon: 030 90294-4800, -01
Fax: 030 90294-4812
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