Testseite

Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch. (Karl May)

Wenn der Mensch sich gewöhnen wollte, alles von dem ihm möglich höchsten Gesichtspunkte aus zu betrachten, so würde das Leben ihm ganz anders erscheinen und seine Welt eine viel reinere und glücklichere werden. (Karl May)

Die Grenze zwischen Land und Wasser verläuft meist nicht in gerader Linie. So hat auch im Menschen die Scheidelinie zwischen dem Guten und dem Bösen ihre Buchten und Winkel, welche der Bildung von Sümpfen Vorschub leisten. (Karl May)

Die Macht des Geldes wirkt auf den Menschen genau wie jede andere irdische Macht: wohlthätig, solange er sie beherrscht, verderblich aber, sobald er ihr zu gehorchen beginnt. (Karl May)

Sei so gut, und sage mir einmal, was du in deinem Leben getan hast, ohne irgend einen andern Menschen dazu gebraucht zu haben! (Karl May)

Bist du Dichter, so beobachte dich einmal recht aufmerksam während der Arbeit. Du wirst gewiss bemerken, dass Gedanken und Reime aus ganz verschiedenen Richtungen kommen. (Karl May)

Der Mann, welcher sich bei Allem auf Gottes Hilfe verlässt, ist keineswegs ein frommer Mensch. Tatkraft in Beziehung auf irdische Angelegenheiten ist auch dem wahrhaft Frommen nötig. (Karl May)

Bitte, drehe das Rohr um, wenn Du nach einem Mitmenschen schaust! Du hast es fast immer verkehrt in der Hand. (Karl May)

Hinter jeder Tugend lauert ihre sündhafte Schwester, welche nichts als ihre Übertreibung ist. (Karl May)

Wenn du offenen Auges in das Leben schaust, so wirst du bald erkennen, wer unter allen Feinden des Menschen sein größter ist — der Trotz. (Karl May)

Der Verbrecher ist nicht als Abschaum der Menschheit zu behandeln, sondern als das öffentlich hervorgetretene Symptom einer Krankheit, an welcher der ganze Organismus leidet. Zu diesem Organismus gehörst auch du. Nach vollbrachter Buße ist der Sünder wenigstens ebenso rein, wie derjenige, dessen Fehler nicht gerichtet worden sind. (Karl May)

Die Völker stehen in Wechselbeziehungen zueinander, von denen jeder Einzelne mehr oder weniger berührt wird. Glaubt er, diese Berührung nur zu seinem Nutzen ausbeuten zu müssen, so entzieht er denen, die er auszubeuten trachtet, sowohl die Möglichkeit als auch den guten Willen, ihm auch fernerhin zur Bereicherung zu dienen. (Karl May)

Die Weltgeschichte ist zu neun Zehnteilen Kriegs- und Eroberungsgeschichte. Wenn sie einst in demselben Maße Geschichte einer friedlichen Entwickelung geworden ist, dann mag der Mensch beginnen, von Nächstenliebe zu sprechen, eher aber nicht! (Karl May)

Das Geld soll der Wertmesser für unsere Leistungen sein. Wer es aber verschwendet, der belohnt das Unverdienst, honoriert das Laster und macht sich zum Beschützer unlauterer Denk- und Handlungsweise. (Karl May)

Es ist keine Welt so groß, dass sie nicht in dir geistig Raum finden könnte. (Karl May)

Kennst du die einsamen Berge, welche in deinem Innern ragen? Sie senden dir die Wasser des Lebens, und doch steigt dein Dank so selten hinauf. – Kennst du die hehren, stillen Wälder in dir, welche diese Quellen schützen? Du atmest viel zu wenig ihren Odem, obgleich er dir so nötig ist. – Kennst du die geräuschvollen Städte und Ortschaften, zu denen dein Inneres den Boden liefert, ohne dass du besorgt bist, eine kluge Wahl zu treffen? Du besuchst sie, ohne dass du es weißt, wohl mehr als oft genug. – Wolltest du doch beachten, wie sehr dein inneres deinem äußern Leben gleicht! (Karl May)

Hast du jemals eine Gabe gespendet, ohne dass du dich wenigstens in deinem Innern ihrer wohlgefällig rühmtest? Beobachte dein Ich, so wirst du bemerken, dass es stets auf der Lauer liegt, dich um den Wert dessen, was du tust, zu betrügen. (Karl May)

Wir sprechen von unserm geistigen Auge, aber nicht von unserer geistigen Zunge. Sie ist ebenso vorhanden, wie das Auge des geistigen Erkennens. Und wo, wann, wie und was sie redet und erzählt, wenn wir das Alles wüssten! (Karl May)

Kannst du dir über Wesen und Zweck des Bösen nicht klar werden, so denke an den Stoffwechsel, den nicht nur der Körper, sondern auch die Seele hat. Sie ist rein und soll es bleiben. Sie nimmt, grad so wie der Körper, Nahrung auf. Das, was ihr dienlich ist, soll sie behalten, das Andere aber ausscheiden. Tut sie Letzteres nicht, so tritt Vergiftung ein — die Sünde ist in dir. Nenne sie Erbsünde, weil das Nahrungsbedürfnis ein anererbtes ist. (Karl May)

Das Leben bringt genug Wolken. Schaffe dir nicht auch selbst noch welche! Sie enthalten den Blitzstoff, den du nicht beherrschen kannst. (Karl May)

Früher hatte man Schüler; heut macht man Schule. (Karl May)

Wer die Begriffe Kunst und Moral trennt, der ist entweder gar kein oder kein wahrer Künstler. (Karl May)

Der Verkehr der Volksseelen soll nur ein friedlicher sein. Angriffs- und Verteidigungswaffen sind ihnen fremd. Werden sie ihnen aufgezwungen, so gibt es nur scheinbare Siege, aber wirkliche Niederlagen. (Karl May)

Was uns an Vorzügen des Geistes abgeht, das müssen wir durch das Streben nach guten Eigenschaften des Herzens zu ersetzen suchen. (Karl May)

Wenn ein Kanzelredner, und sei er noch so gewandt, nicht aus dem Leben redet, so spricht er auch nicht für das Leben. (Karl May)

Ob sich wohl die Bewohner der Sterne, wenn es welche gibt, in derselben Weise mit den Bewohnern der Erde beschäftigen, wie diese mit ihnen? (Karl May)

Indem wir denken, verwandeln wir Körperliches unausgesetzt in Geistiges und tragen dadurch unser Teil bei zur Rematerialisation des Stoffes in Kraft. (Karl May)

Man spricht vom Leben jedes einzelnen Menschen; ebenso könnte man von dem Sonnenlichte, von der Luft jeder Person sprechen. Auch das Leben ist ein Ganzes. Nicht das Leben tritt in das Geschöpf, sondern das Geschöpf tritt in das Leben ein. (Karl May)

Wir lächeln mitleidig über den Gespensteraberglauben und ahnen gar nicht, wie viele Gespenster wir uns selbst geschaffen haben, um uns vor ihnen gruseln zu können. (Karl May)

Schon mancher Mensch hat, als er den Mut fasste, seinem Feinde in das Angesicht zu schauen, ihn achten und sogar lieben gelernt und ist sein Freund geworden. So ist es auch auf geistigem Gebiete. Nur Mut! Gegenströmungen gar nicht an sich herankommen zu lassen, entnervt und ist eine Feigheit, welche sehr leicht zur Ungerechtigkeit wird. (Karl May)

Jeder Kritiker sollte, ehe er die Feder in die Hand nimmt, wenigstens sich selbst seinen Befähigungsnachweis vorlegen. (Karl May)

Wer die Güte Andrer für selbstverständlich hält, wird nie recht dankbar sein können. (Karl May)

Man kann die Seele nicht in das Gewand der Tugend kleiden. Die Tugend ist einfach der Gesundheitszustand der Seele. (Karl May)

Die Sorge ist eine zwar ernste, aber wohlmeinende Freundin der Menschen — wenn sie von ihnen verstanden wird. Der Unverstand macht sie sich zur gefährlichen Feindin. (Karl May)

Die Menschheit ist eigentlich eine ungeheure Gesellschaft fahrlässiger Selbstmörder, denn seit Anbeginn hat noch kein einziger Mensch so lange gelebt, wie er leben sollte und auch hätte leben können. (Karl May)

Du sollst nicht nach Reichtum streben, wohl aber nach den erforderlichen Mitteln, in verständiger Weise wohltun und das Glück deines Nächsten fördern zu können. (Karl May)

Sonderbar, dass auch der Fehlerhafteste vom Andern verlangt, dass dieser gut sei! (Karl May)

Verzeihe Andern, aber dir nicht, denn diese Verzeihung hat dir von ihnen zu kommen. (Karl May)

Wer seinen Feind hasst, hat auf die beste Waffe, ihn zu besiegen, verzichtet. (Karl May)

Glaube ja nicht, dass Gottes Allmacht sich bei deiner Erschaffung mehr angestrengt habe als bei derjenigen des von dir missachteten Wurmes. (Karl May)

Wenn du dein Kind recht erziehst, so ahnst du vielleicht gar nicht, dass du dich zu ihm erhebst und selbst auch Zögling bist. (Karl May)

Wenn dich die bösen Buben locken, so — locke du nur wieder. (Karl May)

Der gewöhnliche Mensch vergibt vielleicht einen Fehler; aber die Folgen eines Fehlers wird er nie vergeben. (Karl May)

Nirgends zeigt sich der Mensch mehr als Mensch, als wenn und wo er Mensch sein soll. (Karl May)

Das Theater soll nicht ein Rendezvous für bevorzugte Klassen, sondern eine Volksschule im wahrsten und besten Sinne dieses Wortes sein. (Karl May)

Dein Scherz sei wie ein frischer, reiner Hauch, der den Staub der Straße von der Blume weht, nicht aber wie der scharfe Windstoß, der sie welken macht. (Karl May)

Kleine Menschen treiben alles ihnen Unangenehme ins Große und Schlimme. Große Menschen sehen das Schlimme an ihren Mitmenschen entweder klein oder gar nicht. (Karl May)

Verlange nicht vom einzelnen Tropfen des Meeres, das er dein Schiff trage, und nicht vom einzelnen Menschen, dass er grad dir Gutes tue. Beurteilst du deinen Nächsten nur nach seinem Werte für die Allgemeinheit, so wird es dir nicht mehr schwer werden, die wahre christliche Nachsicht zu üben. (Karl May)

Du sagst, du glaubest fest an Gott. Gut! Aber einen wenn auch ganz, ganz, ganz kleinen Götzen hast du doch noch nebenbei? Hand aufs Herz! Ja? (Karl May)

Kein Mensch ist so vollständig ungläubig, dass ihn der Gedanke, er könne sich vielleicht irren, nicht doch zuweilen ein wenig bange macht. (Karl May)

Auch die innere Welt hat ihre Zentrifugal- und ihre Zentripedalkraft: das Gute, welches nach oben, und das Böse, welches nach unten strebt. (Karl May)

Wie gedankenlos wir Menschen in der Bildung und Anwendung von Begriffen und Worten sind! Man spricht z. B. von Ruhe; aber durchforsche die ganze sichtbare und unsichtbare Welt, und bringe mir dann ein einziges Beispiel, welches beweist, dass es Ruhe gibt! (Karl May)

Sobald der Mensch sich mit Andern um Gott und Gottes Liebe streitet, hat er ihn und sie verloren. (Karl May)

Lächle nicht darüber, denn es ist wahr: Deine Gedanken, Worte und Werke werden in das »Buch des Lebens« von keinem Andern als von dir selbst eingetragen. (Karl May)

Wer gibt dir das Recht, über den Glauben Anderer zu lächeln? Du glaubst doch wenigstens ebenso fest wie sie, aber freilich nicht an Gott, sondern an die Unfehlbarkeit deiner Trugschlüsse. (Karl May)

Du weißt, dass dein Körper des immerwährenden, unausgesetzten Stoffwechsels bedarf. Deine Seele ebenso. Weißt du auch das? Hast du noch nicht ihren Hunger, ihren Durst beachtet? Gib ihr, was ihr nötig ist, aber nicht Lüge anstatt Wahrheit und nicht Finsterniss anstatt Licht! (Karl May)

Gott hat den Eltern einen größern Einfluss gegeben, als sie ahnen. Ihre Macht über die Kinder reicht noch über den Tod, über Körper, Raum und Zeit hinaus. (Karl May)

Wie es latente Wärme gibt, so gibt es auch latente Liebe. Haben wir sie befreit, so nennen wir sie Dankbarkeit. (Karl May)

Jedem Gedanken eines logischen Denkers entspringen, sobald er zu Ende gedacht worden ist, neue Gedanken, welche sich aus ihm gebären, um nach ihrer Vollendung wieder zu weiteren zu führen. So entwickeln sich im großen Zusammenhange der Gedankenwelten aus jeder zu Ende gelebten Welt neue Welten, um, indem sie sich ausleben, abermals ferneren das Dasein zu geben. (Karl May)

Du prägst jedem Werke deines Geistes oder deiner Hände die Spuren deiner Seele ein und trägst dadurch zur Offenbarung der Seele deines Volkes bei. Hast du jemals an die hieraus für dich entspringende Verantwortung gedacht? (Karl May)

Das Morgenland hat dem Abendlande geistig so viel, so viel geliehen, was dieses ihm mit Zinsen zurückzuerstatten hat. Wir werden noch lange, lange seine Schuldner sein. (Karl May)

Die Erde wird dem Völkerfrieden nie freiwillig ihre Tore öffnen. Sie muss dazu gezwungen werden. (Karl May)

Die irdische Gesetzgebung macht mit dem Einzelnen zuweilen sehr langen, mit den Völkern aber oft sehr kurzen Prozess. (Karl May)

Es ist selbstverständlich, dass die forschende Wissenschaft alles zergliedert, was Glieder hat; aber es ist unerfindlich, aus welchem Grunde der Psycholog auch die Seele wie ein Gliedertier behandelt. (Karl May)

Stoff und Kraft sind nicht Zweierlei, sondern er ist ihre Materialisation, welche durch Auflösung wieder zur Kraft wird. Die hässliche Kohle verwandelt sich, indem sie durch das Verbrennen in Kraft übergeht, in helles Licht, wohltätige Wärme und lebensvolle Bewegung. (Karl May)

Sollte es wirklich wahr sein, dass es Menschen gibt, welche sich mit Anstrengung aller ihrer Logik bemühen, den Geist in das Reich der Fabel zu verweisen, und aber doch sich selbst für bedeutende Geister halten?(Karl May)

Ohne Tod kein Leben. Das wahre, gesunde Leben ist ein immerwährendes Absterben und Ausscheiden des Unbrauchbaren, um dem Brauchbaren Platz zu machen. Aber ist es erlaubt, dieses Absterben Tod zu nennen? (Karl May)

Ist es denn so schwer, anzunehmen, dass vor, hinter und rund um uns die Ewigkeit liegt, von welcher unsere Zeit nicht einmal ein ganzes kleines Tröpflein ist? Wir leben also mitten in der Ewigkeit, und nur der Sprachgebrauch versetzt uns in die willkürlich skandierte Dauer, der wir den Verlegenheitsnamen Zeit gegeben haben. (Karl May)

Es gibt keinen Tod für den, der ihn nicht zu fürchten braucht. (Karl May)

Die Menschheit lebt das Leben des Einzelmenschen — und er das ihrige. (Karl May)

Die Liebe ist die einzige wirkliche Macht; alles Andere ist entweder Gewalttätigkeit oder Verschlagenheit. (Karl May)

Es gibt ein Geben, welches nimmt, und es gibt ein Nehmen, welches wie eine liebe Gabe erfreut. (Karl May)

Der wichtigste Tag deines jetzigen Lebens ist der allerletzte, der Todestag; aber der entscheidendste kann vor diesem schon jeder andere gewesen sein. (Karl May)

Sich vom Bösen befreien, ist das Schwerste, was es gibt, öffnet aber die Seligkeit. (Karl May)