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Vortrag: Deutsche Auswanderung nach Amerika Reales Geschehen und Fiktion bei Karl May, Berlin
31/10/2015 @ 00:00
Der Berliner Freundeskreis Karl May läst ein zu „Deutsche Auswanderung nach Amerika Reales Geschehen und Fiktion bei Karl May“, einem Vortrag von Malte Ristau.
Wer sich im Gefolge Karl Mays auf Reisen begibt, trifft allerorten auf Deutsche. In Nordamerika ist die Trefferquote noch höher als in anderen Weltteilen. Tatsächlich konnte man dort im Zeitraum der fiktiven Reisen Menschen mit deutschem Migrationshintergrund zuhauf antreffen. Zwischen 1820 und 1893 wanderten insgesamt rund fünf Millionen Deutsche in die USA aus. Als Wirtschaftsflüchtlinge würde man die übergroße Mehrheit heute wohl bezeichnen. Der Schriftsteller baute farbige Schicksale geschickt in seine Handlungen ein. Mit Martin Baumann, dem Sohn des Bärenjägers, sowie Bloody Fox, dem Geist des Llano estacado pflanzte er gar zweimal einen Migranten der zweiten Generation als Titelhelden in unser Gedächtnis. Unsere Vorstellungen über die transatlantische Auswanderung zumindest hat Karl May erheblich beeinflusst. Amtliche Statistiken bestätigen einiges von dem, was wir bei ihm gelesen haben. Anderes stellt sich freilich beim näheren Hinsehen deutlich anders dar. Nennenswerten Einfluss auf die Auswanderungen selbst dürften die Geschichten unseres Autors nicht ausgeübt haben.
Zeit: 31. Oktober 2015, 15 Uhr
Ort: Arminiusmarkthalle → Zunftwirtschaft | Arminiusstraße 2—4 | 10551 Berlin-Moabit